Bedeutet Verzicht einen Verlust der Lebensqualität?

Es dreht sich auf meiner Webseite viel im Investieren und mehr aus seinem Geld zu machen. Dabei ist die Grundidee oft, durch langfristiges sparen bzw. investieren, seine Wünsche und Ziele zu verwirklichen. Dabei ist selbstverständlich ein kurzfristiger Verzicht auf eine gewisse Summe von Nöten.

Wir reden jedoch nicht von mehreren Hundert Euro, sondern von im Durchschnitt 20€ bis 50€ pro Monat. Aber ist dieser Verzicht wirklich ein Verlust von Lebensqualität? Warum fällt es vielen Menschen so schwer, zu sparen? Es ist wohl der Punkt, dass ich unmittelbar keine Belohnung durch den Verzicht auf dieses Geld erhalte. Ich sehe maximal eine fiktive Zahl auf dem Bildschirm meines Brokers oder meiner Bank.

Doch es geht meiner Meinung nach nicht nur um das aktive Sparen und Investieren. Sondern auch in gewisser Weise um den Verzicht auf überflüssige Dinge, die wir wenn wir ehrlich sind, eh nicht brauchen. Wie ich in dem Beitrag „Diese 5 Ausgaben sind absolut sinnlos!“ schon erwähnt habe, kann es der morgendliche Kaffee sein, den wir am Kiosk holen und uns im Laufe der Jahre mehrere Tausend Euro kosten kann. Oder das neueste Smartphone, um andere zu beeindrucken.

Auch ich war einmal in diesem Kreislauf gefangen. Alle zwei Jahre musste das neueste iPhone her, damit man schließlich mithalten kann. Aus dieser Spinnerei bin ich Gott sei Dank rausgewachsen. Ich bin schlauer geworden, was wohl mit dem Alter einhergeht. Mittlerweile habe ich kein iPhone mehr, sondern ein anderes, gleichwertiges Gerät, welches aber viel weniger kostet und im Grunde die gleichen Funktionen hat. War dieser Verzicht ein Verlust der Lebensqualität? Auf gar keinen Fall!

Wir leben in einer Welt, wo ständig alles verfügbar ist. Als ich in den 90ern aufgewachsen bin, gab es noch kein Internet. Man musste noch einmal die Woche in die Stadt fahren, um alles Nötige zu kaufen. Eine immense Auswahl an Spielsachen wie es sie heute auf Amazon gibt? Damals Fehlanzeige! Man konnte nur aus dem auswählen, was im Kaufhaus verfügbar war. Und das reichte aber auch. Noch dazu dauerhafter Konsum sowieso keine Option bei uns war. Es gab Geburtstage und Weihnachten. Das war´s. Hat es mir geschadet? Auf gar keinen Fall! Ich bin dankbar um diese Zeit.

Die nächste Generation nach mir kann sich dies gar nicht mehr vorstellen. Ein Klick reicht und jedes erdenkliche Produkt kommt innerhalb eines Tages nach Hause. Diese Verlockungen sind jedoch so groß, dass sich viel zu viele Menschen wegen Konsumgütern verschulden. Viele kleine Konsumkredite können am Ende einen riesen großen Batzen an Verbindlichkeiten ergeben.

Aber nicht nur Jugendliche sind von diesem Problem betroffen. Auch immer mehr Erwachsene können der Versuchung nicht nachgeben. Es ist wie eine Ersatzbefriedigung etwas zu kaufen. Eine Belohnung. Aber dass es sich hierbei nicht selten um ein gestörtes Kaufverhalten handelt, wissen oder ahnen nur die wenigsten.

Für mich kam dieses Verhalten nie infrage. Es handelte sich auch für mich niemals um einen Verlust der Lebensqualität nicht ständig konsumieren zu können. Für mich war es einfach nicht notwendig. Ich hatte viel mehr eine Freude daran, dieses Gefühl zu haben, dass ich auf der hohen Kante ständig so viel Geld hatte, dass ich mir etwas kaufen könnte, wenn ich wollte. Ich hatte die Möglichkeit aber niemals den Zwang.

Und so war ich gleichaltrigen immer einen Schritt voraus. Wo diese auf der Stelle trabten, kam ich voran und hatte mein Leben im Griff. Versuche dir dem wieder bewusst zu werden, was du konsumierst. Nicht die Quantität, sondern die Qualität ist entscheidend. Müssen es 10 Paar Schuhe innerhalb von drei Monaten sein, oder reichen auch 3 Paar? Dafür vielleicht keine Massenware, sondern etwas Hochwertigeres, was mir länger Freude bereitet. Es gibt hier unzählige Beispiele.

Dieser blinde Konsum macht langfristig nicht glücklich. Er füllt nicht dieses Loch, das wir in uns haben und meinen mit Kaufen füllen zu können. Versuch doch mal, innerhalb der nächsten 6 Monate alle Käufe konsequent in ein Haushaltsbuch einzutragen. Ich nutze hierfür die kostenlose App Money Manager. Sie ist sehr einfach zu bedienen und nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch. Die Resultate und Erkenntnisse daraus, sind aber unbezahlbar. Nicht nur, dass ich merkte, wie sinnlos manche Ausgaben waren, sondern auch, wie unkontrolliert das Geld seinen Weg aus meinem Geldbeutel fand.

Ich verzichte auf unnötige Dinge und siehe da, auf einmal hatte ich übriges Geld, welches ich für gemeinsame Abendessen und Erlebnisse mit Freunden ausgeben konnte. Ich verzichtete sozusagen auf etwas, um auf der anderen Seite wieder mehr Lebensqualität zu haben. Für mich ein fairer Tausch! Für mich bedeutet Verzicht keinen Verlust der Lebensqualität, sondern sich wieder selber bewusst zu werden. Wieder selber die Kontrolle über seine Finanzen zu bekommen und somit wieder ein Stück mehr Freiheit zu erlangen. Frei sein von Verpflichtungen und Verbindlichkeiten. Versuche doch selber, öfter einmal nein zu dir selber zu sagen, wenn du dazu neigen solltest wieder einen sinnlosen Kauf zu tätigen.

*Disclaimer* Die von mir in diesem Text getätigten Aussagen spiegeln ganz alleine meine Meinung wieder. Es ist keine Aufforderung, die in diesem Text beschriebenen Tipps und Vorschläge auch so für dich in die Tat umzusetzen. Beachte, dass Anlagen in Aktien, ETF und Derivate riskant sind und im schlimmsten Fall zum Totalverlust führen können. Auch ich kann keine Prognose über zukünftige Verläufe treffen. Die von mir verfassten Texte und Aussagen dienen rein der Information und Weiterbildung. Links, welche mit einem* gegenzeichnet sind, sind sogenannte Affiliatelinks. Wenn du über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst, erhalte ich eine Vergütung. Für dich bedeutet dies keine Mehrkosten. Ich empfehle zudem nur Produkte, von denen ich selber überzeugt bin und diese auch persönlich nutze.